Astrid Lindgrens Värld

Am Montag um 9.50 Uhr ist es soweit! Aufgeregt stehen wir vor dem Eingang des Parks. Schon vor vier Jahren haben wir zwei Tage hier verbracht und schwelgen noch immer in den Erinnerungen.

Ganz spontan und ganz unvernünftig lösen wir ein 3-Tages-Ticket! Es geht los und wir tauchen ein in die Geschichten von Pippi, Ronja, Emil (Michel), Brüder Löwenherz, Madita, Karlsson vom Dach… Ja, dieser Ort hat es uns wirklich angetan. Eine so liebevoll gestaltete Welt, gutes Essen, Musik, Theater, tolle Details, naturnahe Gärten, Mini-Häuser, Geschichten, Rutschbahnen, ein «Nicht-den-Boden-berühren-Pfad»… ein Paradies für Ohr, Auge und Herz.

Die Vorstellungen sind alle in schwedischer Sprache, was aber überhaupt nichts ausmacht, wenn man die Geschichten kennt. Moritz liebt Michel in der Suppenschüssel und wenn die Mattisräuber beim Singen furzen, Johanna mag die starken Mädels Pippi und Ronja, Hansruedi auch Michel und die Band, welche immer wieder durch den Park zieht und vor Tagesende jeweils vor der Blomgrens Garage (aus den Geschichten von Lotta) spielt, Linus IST ein Löwenherz (er hat seinen Reisebatzen in einen Löwenherz-Umhang investiert) und Eva liebt nebst Ronja auch die diese zwei Brüder. Den zweiten Tag verbringen Linus und Eva fast vollständig mit der Löwenherz Geschichte, die für die jüngeren Kinder zu düster und happig ist. Immer wieder wird ein weiterer Teil aufgeführt in den Kulissen vom Kirschblüten- und Heckenrosental. Unser Herz wird berührt von der eindrücklichen, «tiefen» Geschichte. Zarte und heftige Szenen (die Kampfszene mit Katla wird erst ab 9 empfohlen), Musik und berührender Gesang wechseln sich ab.

Zwischen den Vorstellungen dürfen die Zuschauer jeweils in die «Kulissen» eintauchen. Kulisse ist untertrieben – es sind ganze Welten. Auch hier so viele Details. Man kann sich in Pippis Bett legen, im Turmzimmer der Mattisburg mittelalterliche Gegenstände bestaunen und im Heckenrosental durch einen engen Geheimgang kriechen.

Johanna hat mit der Hälfte ihres Reisegelds eine Pippi-Blechbüchse gekauft und hat sich am Ende des zweiten Tages entschieden den Rest sowie alles Sackgeld in Pippi-Goldtaler für jedes Schulgspänli zu investieren. Verzweifelt stellt sie fest, dass ihr noch 50 Kronen (ca. 5.50 Fr.) fehlen… «Wie komme ich an Geld? Ich könnte mit der Flöte Musik machen und sammeln – dafür fehlt mir der Mut.» Schlussendlich mobilisiert sie ihre Brüder, die ihr helfen sämtliche Fenster und Lichter von Obelix zu schrubben. So verdienen sie das fehlende Geld, welches dann am 3. Tag morgens um 10 Uhr sofort in der «Pippibutiken» in Goldtaler investiert wird. (Bitte verratet ihren Schulgspänli nicht, dass sie die Kinder mit den Talern überraschen will.)

Wir sind glücklich und dankbar dass wir Astrid Lindgrens Welt nochmals besuchen konnten und nehmen viele friedliche, zauberhafte Eindrücke mit.